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Kreisfeuerwehrverbandsversammlung 2021

Einen eindrucksvollen Abend erlebten die Delegierten bei der diesjährigen Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Böblingen am 23. Juni 2021 im Gerätehaus der Feuerwehr Aidlingen.

Die Feuerwehr Aidlingen feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum und erwies sich hierbei als ein gut vorbereiteter und ideenreicher Gastgeber. Gerade in der derzeitigen ungewissen Pandemielage war es hierbei wichtig, mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept alle Vorgaben einzuhalten und nicht zu einer Ausbreitung beizutragen. Deshalb wurde auch jeder Teilnehmer der Versammlung vor Betreten des Gerätehauses durch die Mitglieder des DRK Ortsverein Aidlingen getestet. Nicht zuletzt konnte die Feuerwehr Aidlingen auch durch ihre hervorragende kulinarische Versorgung die Besucher bei Laune halten und zum Gelingen des Abends mit beitragen.

Durch Bürgermeister Ekkehard Fauth wurde als Gastgeber die Vorzüge der Gemeinde Aidlingen herausgestellt. Hierbei hatte die regionale und geschichtliche Bedeutung als „Perle des Heckengäu“ eine zentrale Betrachtung für die Besucher aus dem ganzen Landkreis. In seiner Rede ging der Bürgermeister auf die Klimaveränderungen ein und die damit verbundenen Aufgaben für die Feuerwehren. Besonders wies er hierbei auf das 150-jährige Jubiläum „seiner“ Aidlinger Feuerwehr hin und dankte allen Helfern für ihren besonderen Einsatz zum Gelingen der Verbandsversammlung in dieser Ausnahmesituation.

Der Vorsitzende Markus Priesching führte in altbewährter Weise wieder einmal durch den Abend und konnte die verschiedenen Fachbereiche der Verbandsarbeit mit viel Leben erfüllen und dabei die dazugehörigen Zahlen liefern. Insgesamt vertritt der Verband 2.725 Feuerwehrangehörige in 26 Freiwilligen Feuerwehren und vier Werkfeuerwehren. Hinzu kommen 617 Mädchen und Jungen in 24 Jugendfeuerwehren sowie 708 Senioren in 38 Abteilungen sowie 51 Angehörige in musiktreibenden Zügen. Markus Priesching informierte über die Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Kreisfeuerwehrverbandes und konnte dabei viele erfolgreiche Projekte wie beispielsweise die elektronische Ausbildung oder auch die Pressearbeit erwähnen, welche inzwischen über den ganzen Landkreis dicht vernetzt und koordiniert wird.  Dabei stellte der Vorsitzende auch die Erfolge bei den großen Einsätzen der vergangenen Jahre heraus wie beispielsweise der Brand in der Ortsmitte von Merklingen im September letzten Jahres mit 130 Einsatzkräften. Dem anwesenden Landrat sowie den Bürgermeistern und sonstigen politischen Vertreter schrieb Markus Priesching mehrere gute und richtungsweisende Gedanken in ihr Aufgabenheft, um auch in Zukunft für neue Gefahren und Herausforderungen gewappnet zu sein.

Als Kreisjugendwart vertritt Gianluca Biela die Belange und Interessen der Rund 600 Mitglieder in den Jugendfeuerwehren im gesamten Landkreis Böblingen. Dabei wurde durch diesen mehrfach betont, dass es leider noch zwei weiße Flecken auf der Landkreiskarte Böblingen gibt, in denen bislang noch keine Jugendfeuerwehr eingerichtet ist. Gerade in Zeiten einer Pandemie sei es mehr als wichtig, die Kinder und Jugend an die Feuerwehren heran zu führen und deren Attraktivität herauszuarbeiten. In seinem Rückblick nahm natürlich auch Corona einen großen Stellenwert ein, welcher gerade bei den Kindern und Jugendlichen einen bleibenden, oft negativen Eindruck hinterlassen habe. Lobenswert nannte der Kreisjugendwart das diesjährige 50-jährige Bestehen der Kreisjugendfeuerwehr Böblingen, wofür einige Veranstaltungen geplant, aber leider wieder abgesagt werden mussten.  Gianluca Biela drückte bei den Verantwortlichen im Festsaal seinen Dank für die Unterstützungen für die wohl wichtigste Nachwuchsorganisation der Jugendarbeit in Deutschland deutlich aus.

 Durch den Schrift- und Kassenführer Günter Rath wurden die Haushaltszahlen der beiden letzten Jahre dargestellt. Hierbei betonte dieser, dass aufgrund der Pandemie es zu sehr wenig Auszahlungen auf kreisebene gekommen sei. Seinen Dank galt dem Landratsamt Böblingen für die großzügigen Zuschüsse, welche zu verzeichnen waren. Ebenso wurden allen Feuerwehren im Landkreis für deren finanzielle Unterstützung der Verbandsarbeit gedankt. Nach einem Bericht des Kassenprüfers konnte durch den Aidlinger Feuerwehrkommandanten Andreas Bauer die Entlastung des Kassenführers der Delegiertenversammlung vorgeschlagen werden, welche diese dem Vorschlag einstimmig zustimmten.

Einen ganz besonderen Dank erhielt der langjährige Beisitzer im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Wolfgang Finkbeiner, welcher zuvor 20 Jahre als Kommandant der Feuerwehr Sindelfingen diese leitete und nun altershalber aus seiner Position ausscheidet. Wie der Vorsitzende in seiner Dankesrede mehrfach betonte wurde Kommandant Finkbeiner durch seine Ausschussarbeit eine tragende Säule des Kreisfeuerwehrverbandes. Dabei hatte er nicht nur die Belange seiner eigenen Feuerwehr im Blickfeld, sondern immer das große Ganze des gesamten Landkreises für alle Angehörigen aller Feuerwehren. Zu seinem Nachfolger wurde der Leiter der Werkfeuerwehr Daimler AG am Standort Sindelfingen, Gerd Nädele einstimmig durch die Versammlung gewählt.

Der Böblinger Landrat Roland Bernhard schilderte aus Sicht der Aufsichtsbehörde das Feuerwehrwesen im gesamten Landkreis und sagte den Kommunen auch seine aktive Unterstützung zu. Dabei vergaß er auch nicht zu erwähnen, in welcher finanziellen und organisatorischen Art und Weise bislang viel Gutes zu den Feuerwehren geflossen ist. Mit einem Augenzwinkern musste der Landrat gegenüber den anwesenden Kommandanten einräumen, dass auch die kreiseigenen Einrichtungen wie das Restmüllheizkraftwerk und die Biogasanlage schon mehrfach für zeitraubende Großeinsätze innerhalb der letzten Jahre gesorgt habe. Dabei sparte Landrat Bernhard nicht mit Lob für jede einzelne Einsatzkraft und unterstrich nicht zuletzt auch durch seine Anwesenheit bei dem Flugzeugabsturz in Steinenbronn um eine entsprechende Aufmerksamkeit für das gesamte Feuerwehrwesen im Landkreis Böblingen.

Der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Gerd Zimmermann, welcher an diesem Abend als Vertreter des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg die Vertretung von Prä­si­dent Dr. Frank Knöd­ler übernahm, betonte die Notwendigkeiten einer dichten Vernetzung in allen Gebieten auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Gerade durch heftige Diskussionen innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes in der jüngsten Zeit muss dort eine Ära durch den neuen Präsidenten eingeläutet werden. Weiter warb Gerd Zimmermann mit Herzblut für einen Urlaub oder Besuch im Feuerwehrhotel „Sankt Florian“ am Titisee, welches zwischenzeitlich wieder geöffnet hat und mit einem durchdachten Hygienekonzept jeden Gast sehr gerne in einer einzigartigen Umgebung begrüßen darf.

Einen sehr abwechslungsreichen und praxisbezogenen Beitrag wurde durch den Böblinger Kreisbrandmeister Guido Plischek den Teilnehmern vor Augen gebracht. Dabei war sein Einstieg die derzeitige Situation in der Pandemie, welche bereits viele Chancen auch für eine Neuausrichtung im Umgang mit den elektronischen Medien gebracht habe. Beispielweise nannte er hierbei die Einrichtung von e-Learning, bei welchem die Lernenden die Möglichkeit haben, von zuhause aus der notwendigen Theorie in verschiedenen Fachbereich sich anzulernen und mit entsprechenden Prüfungen sich zu qualifizieren. Auch sei es zwischenzeitlich ein Vorteil, wenn man nicht mehr zu jeder Besprechung durch den halben Landkreis fahren muss, sondern seine Teilnehmer von zuhause begrüßen darf. Wichtig wurde dem Kreisbrandmeister hierbei, dass auch innerhalb der Feuerwehr ein Umdenken und eine Modernisierung möglich ist, welches die Herausforderung in den neuen Medien suchen und finden kann. Dabei wird sich auch die Feuerwehr verändern, wobei die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen wie dem DRK, THW und sonstigen Katastrophenschutzeinheiten noch enger wird. Wie die derzeitige Hochwasserlage in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aufzeigt müssen alle Einheiten dabei zentral gelenkt und geleitet werden. Nicht zuletzt wird hierzu der neue Einsatzleitwagen (ELW 2) des Landkreis Böblingen seinen Beitrag dazu leisten. Guido Plischek betonte weiter, dass durch den Zuwachs in der Stabstelle des Kreisbrandmeisters die Bedeutung für die Feuerwehr gewachsen ist und dadurch noch mehr Unterstützung gerade auf kreisebene koordiniert werden kann. Abschließend betonte der Kreisbrandmeister seinen herzlichen Dank an den gesamten Kreisfeuerwehrverband Böblingen, an seine beiden Stellvertreter Thomas Frech und Rainer Just, an die Obmänner in den verschiedenen Ausbildungsbereichen und nicht zuletzt den Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle (ILS) Böblingen. Ebenso betont wurden die überdurchschnittlichen Leistungen seines gesamten Teams sowie der Leitung des Landratsamt Böblingen und den anwesenden Hilfsorganisationen sowie der Polizei.

Durch einen eindrucksvollen Beitrag von Albrecht Schmid, dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Holzgerlingen über den einige Tagen zurückliegenden Hochwassereinsatz in Rheinland-Pfalz, wurden alle Kameraden an diese Naturkatastrophe und die Belastungen der Feuerwehren erinnert. Im Rahmen der Verbandsversammlung wurde Albrecht "Ali" Schmid mit dem Ehrenzeichen in Bronze des Kreisfeuerwehrverbandes Böblingen für seinen anspruchsvollen Einsatz im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz geehrt. Hierbei war er als Verbandsführer des Hochwasserzug des Landkreis Böblingen mit Einheiten der Feuerwehren Herrenberg, Abteilungen Gültstein und Oberjesingen sowie der Feuerwehr Böblingen zwei Tage lang an verschiedenen Einsatzstellen eingesetzt, um den dort in Not geratenen Bürgern die Keller auszupumpen, die vorhandenen Schlammmassen zu entfernen und das kaputte Mobiliar zu beseitigen. Der erste Tag verbrachten die Einsatzkräfte in Langsur, welches sich in der Nähe von Trier befindet. Bereits hier wurden insgesamt zehn Einsatzstellen über den Tag hinweg abgearbeitet und der notleidenden Bevölkerung ganz praktisch geholfen.  Am zweiten Tag erfolgte dabei der Einsatz in der Stadt Sinzig, welche sich zwischen dem Rhein und dem Ahr befindet und unter den schlimmen Folgen der Flutkatastrophe besonders stark gelitten hatte. Insgesamt erfolgte eine Fahrtstrecke von fast 900 km, was der altgediente Kommandant Schmid als seine längste Einsatzfahrt in seinem Leben bezeichnete.

Weiter erhielt der Vorsitzende Markus Priesching das Ehrenzeichen in Gold des Deutschen Feuerwehrverbandes für seine jahrelange Verdienste um das Feuerwehrwesen.

Durch die gesamte Veranstaltung begleitete der Spielmannszug der Feuerwehr Ehningen unter der Leitung von Jürgen Wohlbold die Versammlung. Der Abend fand einen würdevollen Ausklang im Rahmen der Kameradschaft am und im Feuerwehrgerätehaus in Aidlingen.  

 

 

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